098 Wohnüberbauung Badenerstrasse 707 Zürich

Bauherrschaft: Peter Halter Liegenschaften AG, Halter Immobilien AG
Bausumme: CHF 35 Mio.
Umgebung: Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten
Fotografie: Georg Aerni
Adresse: Badenerstrasse 707, 8048 Zürich

Das Gebäude besetzt ein bisher unbebautes Grundstück mit schwierigen Randbedingungen bezüglich Geometrie und Lärm in einem Quartier mit vorwiegend günstigen Wohnungen. Primäre Ziele waren, eine maximale Dichte mit guten städtebaulichen Eigenschaften zu verbinden, und dabei die drei bestehenden Parzellen unabhängig voneinander bebauen zu können. Entlang der städtischen, relativ lärmigen Strasse wird eine geschlossene, mit Zäsuren in drei Abschnitte gegliederte Fassade etabliert. Zwei organisch angelegte Höfe nach Süden - zur Ruhe, zur Sonne und zum Wohnquartier hin kontrastieren dazu. Die beiden Höfe erlauben es, alle Wohnungen entlang der Badenerstrasse gemäss den Lärmvorschriften durchgehend zu gestalten und auch an den Höfen partizipieren zu lassen. Die organische Form ermöglicht es, Ausrichtung und Dichte graduell zu steuern und zu optimieren, ohne an die Systematik üblicher Grundrisse gebunden zu sein: Die Wohnungen erhalten organisch geformte Raumzuschnitte, mit individueller Ausprägung nach Lage und Grösse. Wichtiges Element der Raumgliederung sind die eingezogenen Loggien, die trotz hoher Dichte eine angenehme Privatheit aufweisen. Der architektonische Ausdruck orientiert sich an städtischen Gebäuden mit verputzter Aussenwand und grossen Öffnungen, die in ihren Dimensionen mit dem städtischen Raum kommunizieren und gleichzeitig ein spannungsvolles Verhältnis von Öffnung und Wand suchen. Die Fenster liegen in einer nur flachen Leibung und sind mit breiten Fensterrahmen und in Kupfer ausgebildeten Storenkästen sowie Fensterbrettern gut sichtbar konstruiert, um dem Ausdruck einen erkennbaren Charakter zu verleihen angesichts der sehr günstigen Aussenwandkonstruktion. Das Erdgeschoss ist strassenseitig entsprechend dem öffentlichen Anspruch der Gewerbenutzung und der Eingänge als Sockel ausgebildet und mit keramischen Platten verkleidet. In der Gesamtwirkung verbindet das Gebäude Eigenschaften eines städtischen Blocks mit einer gewissen Objekthaftigkeit, die dem anonymen Ort eine spezifische Identität verleiht.