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171 Wohn- und Pflegezentrum Blumenrain Zollikon

Projektwettbewerb auf Präqualifikation 2010 1. Preis, Ausführung 2013–2016

Bauherrschaft: Gemeinde Zollikon
Baumanagement: GMS Partner AG
Umgebung: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG
Ingenieur: Arge Conzett Bronzini Gartmann AG und Pfyl Partner AG
Fotografie: Georg Aerni
Adresse: Blumenrain 1, 8702 Zollikon

 Kunst und Bau: Olaf Breuning
Lichtinstallation Innenhöfe: Lukas Hofkunst
Sichtschutz innen: Myrtha Steiner


Das Gebäude reagiert auf innere und äussere Bedingungen mit einer raumhaltigen Fassade, die den Bau als öffentliches, spezielles Gebäude erscheinen lässt, das aber gleichzeitig fast ephemer wirkt und zu einem Bestandteil der Landschaft wird. Aus dem Inneren heraus – und damit für den Alltag der Bewohnenden – bildet die tiefe Fassade kontrollierte Übergänge zwischen öffentlichen und privaten Ansprüchen. Die Schichtung der Fassadenbestandteile vom Fenster mit gut wahrnehmbaren Rahmen zur Balkonzone bis zum Geländer sind Mittel, die menschlichen Bedürfnisse nach Privatheit und Diskretion bei gleichzeitigem Anteil an Licht, Sonne und öffentlichem Leben in Übereinstimmung zu bringen.

In Analogie zu einem Dorf oder Quartier weist das Gebäude eine fein differenzierte Hierarchie zwischen öffentlichen und privaten Bereichen auf. Der durchlässige Charakter und die offene Wirkung des Gebäudes finden im Erdgeschoss eine entsprechende Ausprägung. Gedeckte Aussenbereiche gehen fast nahtlos über in Innenräume. In dieser ausgedehnten inneren Landschaft finden sich unterschiedliche Orte für Aufenthalt und Kommunikation. Dieser öffentliche Charakter findet ein Pendant im Dachgeschoss, jedoch mit einem etwas intimeren Charakter. Zwischen diesen beiden Orten des Öffentlichen und Kollektiven liegen die beiden Geschosse mit den Wohneinheiten. Zur Fassade hin zeigen die Räume ihre Eigenart: Ein Teilbereich liegt direkt an der Fassade, mit entsprechendem Sonneneinfall und Ausblick. Vor dem anderen Teil der Fassadenseite liegt ein grosszügiger Balkon, leicht eingezogen und geschützt. Die Zugänge zu den Zimmern sind paarweise mit einer kleinen Nische versehen, als Zone des Übergangs und Ort für individuelle Zeichen. Die beiden benachbarten Zimmer lassen sich einfach zusammen nutzen.


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